World Wide Web / WWW / Web

kurz und bündig

Was ist das World Wide Web (kurz: Web)?

Das Web ist ein Internetdienst. Es dient zur Veröffentlichung und Nutzung von verteilten Dokumenten (Webseiten), Daten (z.B. Angaben zu einer kulturellen Veranstaltung) und Applikationen (z.B. eine webbasierte Literaturverwaltung). Es nutzt das Internet für die Übertragung der Dokumente, Daten und Applikationsinhalte.

(Zur Erinnerung: Das Internet ist eine weltumspannende Infrastruktur zur Übertragung von Daten zwischen den angeschlossenen Computern.)

Das Web basiert auf dem Client-Server-Prinzip; einzelne Computer stellen Dokumente, Daten oder Applikationen zur Verfügung (Servers), von anderen Computern aus werden die Dokumente, Daten oder Applikationen genutzt (Clients).

Das Web ist ein Hypertext-System, d.h. die Dokumente können miteinander verknüpft werden.

Die Komponenten des Web

Funktionsweise

Das Grundkonzept des ursprünglichen Web bestand darin, Webseiten auf Servern abzulegen und über Hyperlinks miteinander zu verknüpfen, um Nutzerinnen und Nutzern einen einfachen Zugriff auf zusammengehörende Inhalte zu ermöglichen.

Der Zugriff erfolgt mit der Eingabe des URL der gewünschten Webseite im Browser. Der Browser fordert vom betreffenden Server die Webseite an und stellt deren Inhalt gemäss der Beschreibung im HTML-Dokument auf dem Bildschirm dar. Durch Anklicken eines Hyperlinks auf der angezeigten Webseite wird derselbe Prozess ausgelöst: Der Browser fordert die durch den Hyperlink eindeutig gekennzeichnete Webseite vom betreffenden Server an und stellt schliesslich deren Inhalt auf dem Bildschirm dar.

Mittlerweile hat sich das Konzept des Web in beeindruckender Weise weiterentwickelt.

Die Entwicklung des Web

Das Web wurde anfangs der Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts durch Tim Berners-Lee und seinen (ersten) Mitarbeiter am Web-Projekt, Robert Cailliau, am Kernforschungszentrum CERN in Genf entwickelt (The birth of the web).

(Zur Erinnerung: Die Infrastruktur des heutigen Internets entstand in den Achtzigerjahren; sie wurde damals unter anderem für die Übertragung von Textmeldungen (E-Mails) genutzt.)

Die Kommerzialisierung des Internets und die für eine breitere Öffentlichkeit einfache Nutzung des Web (-> Browser) führten zu einem rasanten Wachstum des Internets und des World Wide Web.

Die ersten (kommerziellen) Webseiten dienten vorwiegend zur Information (die WayBackMachine illustriert dies auf anschauliche Weise; Beispiel: http://www.loc.gov).

Das "Web 2.0" hat die Nutzung des Web stark verändert (der Begriff "Web 2.0" ist allerdings nicht klar definiert, man spricht auch vom "Mitmach-Web" bzw. vom "Web als Plattform").

Technisch konzentrierten sich die Veränderungen im Web 2.0 auf die Einführung von JavaScript als Programmiersprache für die Einbindung von Programmen in Webseiten und "AJAX" (Asynchronous JavaScript + XML): Webseiten konnten im "Hintergrund" neue Inhalte vom Server anfordern, ohne über einen URL eine neue Webseite laden zu müssen. Dies erlaubt einer Webseite beispielsweise, bereits während der Texteingabe in einem Eingabefeld passende Hinweise anzuzeigen (z.B. bei einer Katalogabfrage).

Aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer ist das Web 2.0 vor allem geprägt durch die interaktiven Elemente von Webseiten. Die Betreiber ermöglichten den Nutzenden auf ihren Webseiten, sich selbst einzubringen, beispielsweise über eine Kommentarfunktion, eine Funktion zur Eingabe von Vorschlägen (z.B. Anschaffungsvorschläge bei der Kantons- und Stadtbibliothek St.Gallen), eine Funktion zur Bewertung von Produkten (z.B. auf Migipedia) oder gar eine Funktion zur Eingabe von eigenen Beiträgen (user-generated content, z.B. als Leser-Reporter bei 20 minuten). Die betreffenden Webseitenbetreiber können damit die Bedürfnisse der Nutzenden besser verstehen lernen und von deren Wissen profitieren.

Die aktuelle Entwicklung führt vom "Web of documents" zum "Web of data" ("semantisches Web", Web 3.0"). Im semantischen Web sind die Inhalte von Webseiten mit Metadaten basierend auf dem Vokabular "schema.org" so beschrieben, dass auch Programme deren Bedeutung "verstehen" können. Die Suche nach Inhalten wird dadurch vereinfacht und die Qualität der Suchergebnisse erheblich verbessert.